Der starke Franken und die globale Chance: Ein 10-Jahres-Vergleich
Für viele Schweizer Anleger gilt die Faustregel: Der Schweizer Franken (CHF) ist eine unerschütterliche Konstante. Historisch gesehen hat der Franken gegenüber den Hauptwährungen – dem US-Dollar (USD) und dem Euro (EUR) – an Stärke gewonnen. Diese Tatsache führt dazu, dass viele Anleger das Währungsrisiko scheuen und lieber in währungsgesicherte (hedged) Anlagen investieren, um im sicheren Hafen des CHF zu bleiben.
Doch hat sich diese Vorsicht in der Vergangenheit wirklich ausgezahlt? Wir haben die Wertentwicklung der wichtigsten globalen Aktienmärkte über die letzten 10 Jahre (31.12.2014 – 09.10.2025) untersucht – mit einem aufschlussreichen Ergebnis:
Die globale Rendite schlägt das Währungsrisiko
Die folgende Tabelle zeigt die Wertentwicklung der drei Schlüsselmärkte, währungsbereinigt aus der Sicht eines CHF-Anlegers.
Index | Basiswährung | Index-Wachstum (lokal) | Währungs-Effekt (zum CHF) | Gesamtperformance (in CHF) |
---|---|---|---|---|
US-Aktien (S&P 100) | USD | +266 % | -19 % | +247 % |
Deutsche Aktien (DAXK) | EUR | +83 % | -23 % | +60 % |
Schweizer Aktien (SMI) | CHF | +35 % | - | +35 % |
(Die Renditen berücksichtigen keine Dividenden und sind auf ganze Prozent gerundet.)
Kern-Erkenntnisse für Schweizer Investoren
USA als klarer Sieger
Der amerikanische Aktienmarkt (US-Aktien) lieferte eine Wachstumsdynamik, die die Verluste aus der CHF-Stärke bei Weitem übertraf. Obwohl der US-Dollar um 19 % gegenüber dem Franken abwertete, führte das enorme Marktwachstum zu einer währungsbereinigten Rendite von +247 % in CHF. Die Stärke des US-Marktes hat das Währungsrisiko mehr als kompensiert.
Der Euro-Verlust war substanziell
Sowohl der deutsche als auch der Schweizer Aktienmarkt zeigten ein solides Wachstum. Allerdings verlor der Euro in der gleichen Zeit 23 % an Wert gegenüber dem Franken. Dieser massive Währungsverlust frass einen guten Viertel des lokalen Marktwachstums des DAXK auf:
- Deutsche Aktien: Das starke lokale Wachstum von +83 % schrumpfte durch den Währungseffekt auf nur noch +60 % in CHF.
- Schweizer Aktien (SMI): Die Performance der Home-Bias Aktien von +35 % liegen deutlich hinter dem DAXK.
Absichern oder nicht?
Diese Zahlen zeigen, dass die Sorge vor dem Währungsrisiko berechtigt ist – der Euro und der US-Dollar haben massiv an Wert verloren. Dennoch haben die globalen Aktienmärkte diese Verluste wettgemacht und teils deutlich übertroffen.
Grundsätzlich gibt es in der Frage der Währungsabsicherung kein „richtig“ oder „falsch“. Es hängt davon ab, ob der Anleger bereit ist, die Volatilität der Währungsschwankungen in Kauf zu nehmen.
Ein pragmatischer Ansatz für CHF-Anleger
- US-Markt (USD): Die Performance unbesichert ist historisch am höchsten, die Währungsschwankungen aber ebenfalls. Eine Absicherung kann für konservativere Anleger sinnvoll sein.
- Europäischer Markt (EUR): Da der Euro gegenüber dem CHF stark an Wert verlor, könnte es sinnvoll sein, das EUR-Währungsrisiko bewusst zu tragen, um an der lokalen Wachstumsdynamik zu partizipieren.
Fazit: Der starke Franken bleibt ein Stabilitätsanker – doch wer international investiert bleibt, profitiert langfristig oft stärker. Globale Diversifikation zahlt sich aus – selbst in CHF.
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10. Oktober 2025
Rolf Gloor
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