Die Rolle der Zinsen (Artikel auf www.forumwinterthur.ch)

Der Zins ist in ein­er mark­twirtschaftlichen Gesellschaft vielle­icht der wichtig­ste Preis. Er ist die zen­trale Grösse im Spar- und Investi­tion­sprozess, mass­gebend für die Höhe der Ver­mö­gen­spreise und spielt eine wichtige Rolle in der Einkom­mens- und Ver­mö­gens­gle­ich­heit ein­er Gesellschaft. Eine dauer­hafte staatliche Manip­u­la­tion des Zins­es ist höchst problematisch.

Aktuelle poli­tis­che Diskus­sio­nen ver­schär­fen dieses Prob­lem. Die neg­a­tive Zin­sen­twick­lung liess die Preise für Finan­zan­la­gen, allen voran für Aktien, in die Höhe schnellen. Hohe Bew­er­tun­gen und Mark­tverz­er­run­gen sind die Kon­se­quenz. Da wird klar, dass ein kon­se­quentes Risiko­man­age­ment immer wichtiger wird. Das dynamis­che Bewirtschaf­tungskonzept WCGROB unter­stützt uns dabei.

Es gibt Zusam­men­hänge in der Wirtschaft, die wir eigentlich ken­nen, deren Bedeu­tung wir aber irgend­wie nicht wahrhaben wollen. Ein solch­es The­ma ist die Rolle der Zin­sen im Wirtschaft­sleben. Dabei wis­sen zumin­d­est durch­schnit­tlich gebildete Men­schen, wie man Zin­sen rech­net und dass ein hoher Zins eher gut für die Spar­er und eher schwierig für Kred­it­nehmer ist. Dass bei der Bew­er­tung der Zin­sen auch die Infla­tion eine Rolle spie­len muss, erschliesst sich schon weniger Men­schen. Dass Zin­sen einen direk­ten Effekt auf den Wert unseres Ver­mö­gens haben, ist schon fast Experten­wis­sen. Doch auch Experten tun sich schw­er, diesen Zusam­men­hang nicht ständig zu ver­drän­gen. Im Grunde basieren näm­lich alle Bew­er­tun­gen von Finan­zan­la­gen auf dem­sel­ben Muster; je tiefer der Zins, desto höher der Wert der Anlage. So lässt sich auch nachvol­lziehen, dass die Haup­tkraft hin­ter dem anhal­tend starken Aktien­preisanstieg, nach dem Ein­bruch zu Beginn der Coro­na-Krise, die nochmals tief­er­en Zin­sen waren.

Hier lässt sich eine Brücke zur aktuell geführten Diskus­sion der Ver­mö­gen­sun­gle­ich­heit (z.B. 99%-Initiative) schla­gen. Hin­ter­grund dafür ist die kor­rek­te poli­tis­che Beobach­tung, dass diese Ungle­ich­heit in den let­zten Jahrzehn­ten angestiegen ist. Dass dies im Wesentlichen auf dem Zin­sef­fekt und auf der Bew­er­tung von Finan­zan­la­gen beruht, wird prak­tisch nie disku­tiert. Wenn Ver­mö­gende ihr Kap­i­tal in Oblig­a­tio­nen, Immo­bilien oder Aktien angelegt haben, sind diese Anla­gen allein schon wegen der gefal­l­enen Zin­sen angestiegen. Demge­genüber warf das Spar­buch kaum noch Erträge ab. Wenn nun die Folge der anhal­tenden Tiefzin­spoli­tik der Zen­tral­banken die Ein­führung oder Erhöhung von Kap­i­tal­s­teuern durch die Poli­tik wäre, wäre das sicher­lich ver­heerend für die Bil­dung von Pro­duk­tivkap­i­tal in unser­er Gesellschaft.

Im Trend erk­lom­men die Aktien­märk­te in diesem Jahr immer neue Höch­st­stände, begleit­et von den üblichen Nebengeräuschen und den entsprechen­den Schwankun­gen. Strate­gis­ches Man­age­ment der Aktien­po­si­tio­nen sichert Gewinne und eröffnet Möglichkeit­en zum Einstieg.

Forum Win­terthur