Der Einfluss von Währungen – Fakten für Franken Portfolios

Währungsrisiken gehören zu den meist­disku­tierten The­men in der Schweiz. Kein Wun­der: Der Franken zählt zu den stärk­sten Währun­gen weltweit und gilt als Sta­bil­ität­sanker. Doch die starke Fokussierung auf das Wech­selkursrisiko führt oft dazu, dass Anleger die langfristi­gen Vorteile glob­aler Diver­si­fika­tion unter­schätzen. Viele Anlageentschei­de drehen sich stärk­er um den Währungszeit­punkt als um die eigentliche Struk­tur des Port­fo­lios. Dieser Beitrag zeigt, wie sich Währun­gen tat­säch­lich auf ein Port­fo­lio auswirken – und weshalb eine aus­ge­wo­gene glob­ale Alloka­tion aus Sicht eines Schweiz­er Anlegers sin­nvoll bleibt.

Der Franken ist stark – aber kein Renditekiller

Der MSCI World hat zwis­chen dem 31.12.2014 und dem 09.10.2025 in USD rund +158 % zugelegt – ein langfristiges Wach­s­tum von rund 9,7 % p.a.. Im gle­ichen Zeitraum ist der USD/CHF von ca. 0.99 auf 0.89 gesunken. Der US-Dol­lar hat sich also um rund 10 % gegenüber dem Schweiz­er Franken abgew­ertet, was die Ren­dite aus Schweiz­er Sicht leicht min­dert. Den­noch bleibt die CHF-Ren­dite mit rund +148 % klar pos­i­tiv. Die Dol­lar-Abw­er­tung reduziert die Ren­dite etwas – sie ändert jedoch nichts am langfristi­gen Erfolg inter­na­tionaler Aktienmärkte.

Währungsrisiken: Rauschen statt Hauptgefahr

Wech­selkurse bewe­gen sich in Zyklen. Kurzfristige Schwankun­gen entste­hen durch Poli­tik, Zins­d­if­feren­zen oder Risikoaver­sion. Langfristig hinge­gen gle­ichen sich viele Effek­te aus. Für langfristig ori­en­tierte Anleger ist der Währung­se­in­fluss deshalb vor allem eines: volatiles Rauschen. Viel rel­e­van­ter für die Port­fo­lioren­dite sind:

  • regionale Wach­s­tum­sun­ter­schiede
  • die Verteilung über ver­schiedene Sektoren
  • die Bre­ite oder Enge der Diversifikation

Ein zu hoher Fokus auf den CHF führt dazu, dass struk­turelle Chan­cen ausser­halb der Schweiz ver­passt werden.

Wahrnehmung vs. Realität: Warum Währungsrisiken überschätzt werden

Schweiz­er Anleger reagieren sen­si­bel auf jede Bewe­gung von EUR/CHF oder USD/CHF. Die psy­chol­o­gis­che Wirkung ist stark – Wech­selkurss­chwankun­gen sind sicht­bar und unmit­tel­bar. Gle­ichzeit­ig wer­den Risiken im rein schweiz­erischen Aktien­markt oft unter­schätzt. Dieser ist stark konzentriert:

  • Phar­ma-Schw­ergewichte
  • Finanzti­tel
  • Luxus- und Industriewerte

Eine reine CHF-Strate­gie schützt also nicht vor Risiken – sie ver­schiebt das Risiko lediglich von Währun­gen hin zu einzel­nen Branchen und weni­gen Grossunternehmen.

Positionierung in der Praxis: selektiv, nicht dogmatisch

Ein wichtiger Unter­schied beste­ht zwis­chen Aktien und Oblig­a­tio­nen: Bei Oblig­a­tio­nen spielt das Währungsrisiko eine deut­lich grössere Rolle. Die Ren­diten von Anlei­hen sind im Ver­gle­ich zu Aktien wesentlich tiefer, sodass bere­its eine mod­er­ate Aufw­er­tung des Frankens die gesamte Zins­d­if­ferenz zunichtemachen kann. Genau das war in den let­zten dreis­sig Jahren häu­fig zu beobacht­en: Für Schweiz­er Anleger haben sich Fremd­währung­soblig­a­tio­nen sel­ten gelohnt, weil die Franken­stärke in vie­len Fällen den Mehrzins voll­ständig absorbiert hat.

Bei Aktien ist die Aus­gangslage anders. Hier dominieren langfristige Unternehmensgewinne und glob­ale Wach­s­tum­strends, während der Währung­se­in­fluss über län­gere Zeit deut­lich weniger ins Gewicht fällt. Entsprechend kommt die Forschung im Aktien­bere­ich zu einem anderen Schluss als im Oblig­a­tio­nen­bere­ich: Währungsab­sicherung ist möglich, aber nicht zwin­gend notwendig.

In der Prax­is entschei­det jedoch nicht die The­o­rie allein – son­dern die Frage, wie viel Währungsrisiko ein Anleger per­sön­lich tra­gen möchte. Genau aus diesem Grund fol­gt der WCG-Ansatz einem prag­ma­tis­chen Weg:

  • USD-Posi­tio­nen wer­den gezielt gegen CHF abgesichert, um Schwankun­gen zu reduzieren und die Plan­barkeit zu erhöhen.
  • Die EUR-Quote bleibt bewusst ungesichert, weil der Euro im wirtschaftlichen All­t­ag der Schweiz eine zen­trale Rolle spielt und das verbleibende Risiko gut trag­bar ist.

Diese selek­tive Vorge­hensweise kom­biniert glob­ale Ren­dite­quellen mit hoher Währungssta­bil­ität und ein­er real­ität­sna­hen Risikoüber­nahme im EUR-Raum.

Wie sich globale Portfolios tatsächlich verhalten

Der Ver­gle­ich zwis­chen MSCI World in CHF und in USD zeigt: Der Währung­se­in­fluss ist spür­bar, aber langfristig nicht entschei­dend. Wichtiger sind struk­turelle Renditetreiber:

  • US-Tech­nolo­gie als glob­aler Wachstumsmotor
  • Europa mit defen­siver­er Entwick­lung – unab­hängig vom EUR/CHF-Kurs
  • Schweiz­er Fir­men mit starkem Aus­lands­geschäft – indi­rek­tes FX-Risiko inklusive

Wer auss­chliesslich in CHF investiert, trägt Währungsrisiken also trotz­dem – ein­fach unkon­trol­liert und ein­seit­ig. Glob­ale Alloka­tion verteilt diese Risiken deut­lich breiter.

Die Konsequenz: Diversifikation ist wichtiger als der Franken

Anleger, die sich zu stark vom CHF leit­en lassen, riskieren vor allem eines: ent­gan­gene Ren­diten. Das Haup­trisiko liegt nicht im Wech­selkurs, son­dern in einem zu engen, zu schweiz­erischen Port­fo­lio. Eine mod­erne Alloka­tion kom­biniert daher:

  • einen glob­alen Core-Baustein (bre­ite ETFs, sta­bile CHF-Verankerung)
  • regel­basierte Satel­liten wie WCG:ROB®-Zertifikate (Momen­tum und Risikomanagement)

So entste­ht ein Port­fo­lio, das Chan­cen weltweit nutzt – ohne die Sta­bil­ität des Frankens aufzugeben.

Fazit: Währungen sind Wetter, Diversifikation ist Klima

Wech­selkurse verän­dern sich oft schnell – wie plöt­zlich­es Wet­ter. Doch für den langfristi­gen Anlageer­folg zählt nicht das Wet­ter, son­dern das Kli­ma. Ein glob­al diver­si­fiziertes Port­fo­lio bleibt auch bei wech­sel­nden Winden sta­bil auf Kurs. Währun­gen sollte man berück­sichti­gen – aber mit Augen­mass. Entschei­dend bleibt die Port­fo­lio­bre­ite, nicht der tägliche EUR/CHF-Kurs.

5. Dezem­ber 2025
Rolf Gloor

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