Der Staat kann nicht alles (Artikel auf www.forumwinterthur.ch)

Der Auf­schwung ist intakt, aber es rumpelt ganz gewaltig. Über­raschung? Nein! Rezes­sio­nen sind Phasen des Umbaus der Wirtschaft. Umbau heisst, es wer­den Arbeit­splätze ver­nichtet und neue geschaf­fen. Aber nicht zur gle­ichen Zeit. Der Umbau der Wirtschaft ist auch das aktuelle The­ma der Poli­tik. Stich­wort: Klimawandel.
Ob die Men­schen dann über­rascht sind, wenn das Arbeit­splätze kostet und die neuen auf sich warten lassen? Vielle­icht soll­ten wir nicht nur über solche Dinge nach­denken, son­st geht es uns noch so wie den Finanz­mark­t­teil­nehmern und wir begin­nen zu zweifeln.

Typ­is­cher­weise kom­men Zweifel an den Aktienen­gage­ments immer dann auf, wenn die Märk­te den Rück­wärts­gang ein­le­gen und die Ner­vosität der Anleger ansteigt. Wie mehrmals an dieser Stelle erwäh­nt, sehen wir keine bessere Alter­na­tive für den langfristi­gen Ver­mö­gen­sauf­bau als Aktien. Mit der richti­gen Strate­gie und dem richti­gen Bewirtschaf­tungsansatz wird sich in der lan­gen Frist der Anlageer­folg einstellen.

Die Staats­gläu­bigkeit der Men­schen ist in den ver­gan­genen Jahren drama­tisch gewach­sen. „What­ev­er it takes“ gilt längst nicht mehr nur in Extrem­fällen, wo es um die Ver­hin­derung von gesellschaftlich­er Insta­bil­ität geht. Bei jedem Zip­per­lein und jed­er Wun­schvorstel­lung rufen wir nach dem Staat, koste es was es wolle. Aber kann der Staat auch liefern? Die Antwort ken­nen wir aus mehreren Jahrhun­derten Wirtschafts­geschichte und sie heisst: Nein!

Neuer­liche Coro­na-Aus­brüche und eine Energiekrise brin­gen Chi­nas Wirtschaftsmo­tor heftig ins Stot­tern. Bei­de Phänomene bee­in­flussen die Kon­junk­tur aber nur sehr kurzfristig. Entschei­den­der für das Wach­s­tum in den kom­menden Jahren wird sein, dass Chi­na seine hohe Pri­vatver­schul­dung, mit entsprechen­den Neben­wirkun­gen für die Weltwirtschaft, zurück­fahren muss. Die Bank für Inter­na­tionalen Zahlungsverkehr (BIZ) prägt seit 2002 den Begriff des Schulden­zyk­lus. Ein Schulden­zyk­lus begin­nt typ­is­cher­weise damit, dass es der Geld- und Fiskalpoli­tik nicht gelingt, einen unge­sun­den Anstieg der Ver­schul­dung einzudäm­men – respek­tive sie diese Entwick­lung mit ihrer Poli­tik sog­ar fördert. Sobald Schulden­blasen platzen, verur­sachen sie tiefe und lan­gan­hal­tende Rezes­sio­nen. Schulden­zyklen sind mit 15 bis 20 Jahren typ­is­cher­weise deut­lich länger als ‚tra­di­tionelle‘ Kon­junk­turzyklen. Schulden sind aber nicht per se schlecht, solange sie als Investi­tio­nen einge­set­zt wer­den und nicht für den Kon­sum. Aber genau hier liegt das Prob­lem und die grosse Her­aus­forderung. Denn im Gegen­teil zu den Investi­tio­nen wirft der Kon­sum in der Zukun­ft keine Erträge, welche zur Schulden­til­gung ver­wen­det wer­den kön­nen, ab!

Das kon­se­quente Risiko­man­age­ment und damit ver­bun­den das Rebal­anc­ing auf das strate­gis­che Gewicht der Posi­tio­nen hat sich auf Indexebene wie auch bei den meis­ten Einze­lak­tien aus­bezahlt. Da die Schwankungs­bre­ite am Aktien­markt weit­er zunehmen wird, lohnt sich eine Beurteilung der Strate­gie sowie die fak­ten­basierte Bewirtschaf­tung des Portfolios.

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