Verengter Blick in der öffentlichen Diskussion (Artikel auf www.forumwinterthur.ch)

Die aktuelle poli­tis­che Diskus­sion bleibt verengt auf die The­men Kli­mawan­del und Coro­na. Dadurch ver­lieren wir Zeit und Fokus, um uns auf eine kom­plexe Zukun­ft vorzu­bere­it­en. Nach­haltig ist die aktuelle Poli­tikde­bat­te daher nicht und sie schadet vor allem der jun­gen Gen­er­a­tion. Anziehende Infla­tion­szahlen, sich möglicher­weise zurückziehende Noten­banken und hie und da wieder eine drama­tis­che Schieflage eines Megakonz­erns (Ever­grande in Chi­na) sor­gen für erhöhte Ner­vosität an den Finanzmärk­ten. Obwohl alle wussten, dass die Aktien­märk­te keine Ein­bahn­strasse nach oben sind, macht sich unter den Mark­t­teil­nehmern bere­its ein Ansatz von Panik bemerk­bar. Wir sehen keine langfristige Alter­na­tive zu Aktien. Zen­tral sind dabei die richtige Anlages­trate­gie sowie ein kon­se­quentes Risikomanagement.

Wer in diesen Wochen ser­iös an Unternehmensstrate­gien arbeit­et, muss erschüt­tert sein über die grosse Diskrepanz zwis­chen den Fragestel­lun­gen, die uns aus wirtschaftlich­er Sicht beschäfti­gen und der öffentlichen Diskus­sion der Zukun­ft. Medi­en und Poli­tik­er sehen im Kli­mawan­del das zen­trale Zukun­ft­s­the­ma, dem alles unterzuord­nen ist. Und das dom­i­nante Gegen­wart­s­the­ma heisst Coro­na. Natür­lich sind bei­de The­men von gross­er Bedeu­tung für unser Leben. Der schnelle Kli­mawan­del ist das Resul­tat unser­er Lebensweise und natür­lich ist Coro­na eine sehr ern­stzunehmende Bedro­hung unser­er Gesund­heit. Was aber nach­den­klich stimmt, ist die Beobach­tung, dass wir die Fähigkeit ver­loren zu haben scheinen, ver­hält­nis­mäs­sig mit diesen The­men umzuge­hen. Dieser ein­seit­ige gesellschaftliche Diskurs ver­hin­dert, dass wir uns wirk­lich adäquat auf die Zukun­ft vor­bere­it­en und dies führt zu ein­er mas­siv­en Ressourcenver­schwen­dung. Fol­gt man der Poli­tik, ste­hen wir beim Kli­mawan­del vor ein­er grossen Her­aus­forderung für den Staat, die uns teuer zu ste­hen kom­men muss und nur durch eine starke Ein­schränkung unser­er Frei­heit bewältig­bar erscheint. Der Staat ist in dieser Vorstel­lung die treibende Kraft: Es hagelt Ver­bote, wo die Poli­tik ein Fehlver­hal­ten der Bürg­er ver­mutet, und es gibt Sub­ven­tio­nen dort, wo noch Hoff­nung ist, dass Men­schen sich so ver­hal­ten, wie es poli­tisch oppor­tun erscheint. Wer das alles finanziert? Die ver­meintlich Reichen über höhere Steuern und die Jun­gen über ver­mehrte Staatss­chulden. Die Her­aus­forderun­gen soll­ten ver­mehrt mit Tech­nolo­gie, unternehmerischen Lösun­gen und Eigen­ver­ant­wor­tung adressiert werden.

Ein anderes Beispiel für die katas­trophalen Neben­wirkun­gen unser­er Kli­ma- und Coro­na-Angst ist die vol­lkommene Igno­ranz der öffentlichen Diskus­sion am The­ma Geld­poli­tik der Zen­tral­banken. His­torisch tiefe, bei uns sog­ar neg­a­tive Zin­sen, aufge­blähte Noten­bankbi­lanzen und deut­lich wach­sende Geld­men­gen verklein­ern unseren Spiel­raum für zukün­ftige Poli­tik und führen zu ein­er mas­siv­en Umverteilung.

Wir bleiben trotz alle­dem opti­mistisch und sind überzeugt, dass eine frei­heitliche Gesellschaft langfristig den Weg find­en wird, die Zukun­ft zu meis­tern. Wer während der Höch­st­stände im August kon­se­quent sein Risiko­man­age­ment durchge­zo­gen hat, kann nun seine Posi­tio­nen wieder auf das strate­gis­che Gewicht zurück­führen. Wir lassen uns dabei von unserem regel­basierten Bewirtschaf­tungsansatz WCGROB leit­en. Die Schwankungs­bre­ite der weit­eren Mark­ten­twick­lung wird zunehmen, aber wir bleiben für die Aktien­märk­te optimistisch.

Forum Win­terthur